Polini Zylinderkopf für 200ccm Motoren mit Kühlrippen auf der Unterseite. Passt sowohl auf die alten Polini Graugußzylinder (207ccm, Ø68mm Bohrung, Grauguß) als auch auf den Nachfolger (210ccm Ø68,5mm Bohrung, Aluminium)
Hubausgleich mit Kopfspacer
Wer den Polini Zylinderkopf mit einer 60mm Langhubkurbelwelle auf Polini 207/210ccm Zylindern verwenden will, benötigt eine Ausgleichdichtung (Spacer), wie er in diesem Set mitgeliefert wird (Stärke 1,5mm für Hubausgleich 3mm). Im Regelfall macht der Hubausgleich am Zylinderkopf am meisten Sinn. Die Steuerwinkel erhöhen sich nur dezent, der Vorauslaßwinkel bleibt ebenfalls nahe am Ursprungswert, das Drehzahlband wird meist etwas breiter, die Leistung und das Drehmoment steigen über das gesamte Band. Mit einer Quetschkante von 2,2mm weist der Kopf auf Zylindern mit Langhubwelle eine gesunde Verdichtung von 9,6:1 auf.
Lieferumfang
Zylinderkopf Polini 210/221 mit zusätzlichen Kühlrippen auf der Unterseite
Kopfdichtung: 0,25mm Stärke
Zusätzlicher Kopfspacer für Hubausgleich bei 60mm: 1,5mm Stärke
Verdichtung: ca.9,6:1 bei 2,2mm Quetschkante (Abstand Kolbenboden zu Quetschfläche im Brennraum)
Hubausgleich mit Fußspacer
Würde alternativ eine entsprechend starke Fußdichtung verwendet, steigen die Steuerwinkel des Zylinders stark an, mit der Tendenz den Vorauslaßwinkel zu verringern.
Die höheren Steuerwinkel verschieben das Leistungsband in den Bereich höherer Drehzahlen. Der, durch die Winkelfunktion der Kurbelwelle, übervorteilte Überstromwinkel bei Verwendung eines Fußdichtungsspacers reduziert den Vorauslaßwinkel. Dadurch wird die Leistung bei diesen höheren Drehzahlen wieder gedrosselt. Als Ergebnis erhält man einen Motor der zwar weiter ausdrehen kann aber dennoch weniger Leistung hat, die Spritzigkeit geht verloren. Um dieses Manko auszugleichen muß der Vorauslaßwinkel wieder vergrößert werden. Dazu ist eine manuelle Bearbeitung des Auslaßkanals vonnöten bei dem die Auslaßoberkante samt Kanal in der Höhe vergrößert wird.
Vorauslaß
Der Vorauslaß ist die Fläche die der Auslasskanal vor den Überstromkanälen öffnet. Je größer dieser Wert ist, umso mehr kann der Zylinder vom Altgas befreit werden bevor neues Frischgas einströmt.
Dies und der geringere Druck im Zylinder zu Überstrombeginn sind die Voraussetzung für eine gute Leistungsbereitschaft im mittleren bis oberen Drehzahlbereich. Ist der Vorauslaß zu groß steigt der spezifische Verbrauch stark an und der Motor verliert häufig an Drehmoment im unteren Drehzahlbereich. Tourenmotoren laufen im Regelfall mit Werten um die 25°VA recht gut.
Tuning
Wer den Polini sportlicher gestalten will und ihm höhere Steuerwinkel (z.B. durch einen 1,5mm Fußspacer) und/oder eine Auslaßbearbeitung verpasst, kann die Quetschkante reduzieren (Zylinderkopf oder Zylinder abdrehen) um die effektive Verdichtung ausreichend hoch zu halten. Eine Verkleinerung der QK auf 1,2mm erhöht die Verdichtung auf 11:1. Hier bitte die effektive Verdichtung im Auge behalten. Bei einem Auslaßwinkel von 180° beträgt die effektive Verdichtung 6,7:1. Tourenmotoren sollten stets Werte unter 7,5:1 anstreben.
Berechnung:
E = (Vh(1 - hb/s) + VC)/Vc
E = effektives Verdichtungsverhältnis
Vh = Hubraumvolumen
Vc = Brennraumvolumen
Hinweis: Der Zylinderkopf ist für den Kolbendachradius des Polini Kolbens gefertigt. Wird der Kopf auf einem Zylinder mit Malossi Kolben verwendet, ergibt sich daraus ein stark öffnender Quetschkantenwinkel. Dies reduziert die Wirksamkeit der Quetschkante und somit die Leistung. Daher sollte der Kopf in Kombination mit einem Malossikolben überarbeitet werden (Kolbendachwinkel des Malossikolbens ist 14°). Die Stehbolzenlöcher sind konisch zum Brennraum öffnend gegossen. Durchmesser an der Dichtfläche Ø10mm. Die Quetschfläche endet ohne Absatz in der Dichtfläche, d.h. der Brennraum ist nicht eingedreht/eingesenkt.
(US)
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