Funktion Düsenstock SI
Die Hauptdüse sollte nicht isoliert betrachtet werden da sie nur dafür zuständig ist das Benzinniveau im Düsenstockbereich auf einem ausreichenden Niveau zu halten. Durch den anstehenden Unterdruck am Zerstäuber-Röhrchen wird das Benzin aus dem Düsenstock angesogen. Der von unten in den Düsenstock nachlaufende Sprit wird durch die Hauptdüse im Durchfluss auf ein Maximum begrenzt. Von oben wird zusätzlich Luft mit angesogen wodurch sich bereits im Vergaserinneren (Mischrohr) ein Benzin/Luftgemisch bildet. Diese Vormischung lässt das Gemisch effektiver verbrennen da es feiner zerstäubt werden kann als reines Benzin.
Ist die HauptLuftKorrekturDüse dimensioniert wird die Vormischung zu fett oder zu mager. Ist die HLKD z.B. sehr groß (190), erhält die Vormischung einen hohen Luftanteil wodurch eine überproportional große Hauptdüse benötigt wird damit der Motor auch unter Vollast ordentlich läuft. Das Ergebnis ist dann allerdings häufig ein im Teillastbereich zu stark angefettetes Gemisch, der Roller ruckelt. Dennoch kann er im oberen Drehzahlbereich unter Vollast absterben da durch die zu große Luftdüse das Krafststoffniveau unter die Förderhöhe des Auslaßröhrchens fällt und der Benzinzufluß abreißt. Häufig wird dieses Phänomen durch die Montage eines sogenannten Schwimmerkammerspacers versucht zu kurieren. Dabei wird davon ausgegangen das die Schwimmerkammer leergesogen wird und deshalb de Motor abstirbt.
Im Regelfall ist eine Änderung der Luftdüse hier aber zielführender da die Spacer zwar das Füllstandsniveau im Vergaser erhöhen, damit aber auch für ein höheres Niveau im Düsenstockbereich sorgen wodurch die Vormischung nicht mehr richtig arbeiten kann. Unter Umständen kann dann auch Benzin vom Zerstäuber direkt in den Motor laufen (absaufen). Das eigentliche Problem ist daher nicht ein zu kleines Volumen der Schwimmerkammer sondern eine e Abstimmung über die HLKD.
Ein häufiges Problem das sehr große Hauptdüsen bedingt ist eine Modifikation des Luftfilter oder der Ersatz durch einen Ansaugtrichter. In den originalen Filter wird oberhalb der Düsen häufig ein Loch in den Filterboden gebohrt um die HLKD besser anzuströmen. Durch diese Maßnahme verbessert sich im Regelfall zwar die Vorschäumung, bei stark modifizierten Motoren kann es dann aber zu einem zu geringen Unterdruck im Düsenstock kommen. Dadurch sinkt auch hier das Benzinniveau unterhalb der Schwelle zum Zerstäuber/Benzinaustrittsröhrchen und der Motor wird nur noch unzureichend mit Gemisch versorgt. Außer einem zu mageren Volllastbetrieb, den meist auch keine größere Hauptdüse auffangen kann, kann es im Extremfall auch zu einem kompletten Abreißen der Benzinförderung kommen.
Noch extremer ist dieses Problem bei der Verwendung von Lufttrichtern ausgeprägt. Hier werden bei einer verwendeten HLKD von 160 häufig Hauptdüsen weit hinausgehend über die Größe 150 verwendet. Auch hier kommt es dann häufig zu Problemen im Teillastbereich da das System von Benzinförderung und Vormischung aus dem Lot geraten ist. Eine angepasste, kleinere Hauptluftkorrekturdüse hilft auch hier den Hauptdüsenbedarf wieder in einen angemessenen Rahmen zu bringen.
TIP
Die Hauptdüse bei einer Neuabstimmung des Motors immer so groß wählen das er unter Vollgas wegdrosselt (viertaktet). Davon ausgehend die Hauptdüse solange verkleinern bis der Motor Vollgas annimmt und ausdreht ohne zu ruckeln. Ein verschlucken bei der Gasannahme oder ein Viertakten im Teillastbereich wird dann im Nachhinein durch eine entsprechende Auswahl der Nebendüse, Gasschieber und evtl. ein anderes Mischrohr vorgenommen.
Die HLKD (Hauptluftkorrekturdüse) ist für die meisten Motoren mit 160 ausreichend klein gewählt.
(US)